Andrea Lipp, bei AUF TRAB zu Gast, erklärt die klassisch-barocke Reitschule, die sie im Bergischen Land bei Köln lehrt. Einst Turnier-Reiterin auf Islandpferden hat Andrea Lipp inzwischen auf Lipizzaner umgesattelt, weil sie das Reiten mit feinen, fast unsichtbaren Hilfen so fasziniert. Sie ist Schülerin von Andreas Hausberger, Oberbereiter an der Hofreitschule Wien, der übrigens auch schon AUF TRAB zu Gast war. Hier der direkte Link zu Episode „Was man als Freizeitreiter von der Hofreitschule lernen kann“:
https://anchor.fm/auftrab/episodes/Was-Freizeitreiter-von-der-Hofreitschule-lernen-knnen-esdl54/a-a4tpn85
Andrea Lipp erklärt das Impulsreiten, was barockes Reiten auch ist, anhand der richtig eingesetzten Schenkelhilfen: Man kommt einmal mit dem Bein dran, reagiert das Pferd nicht, dann klopfe ich nicht fester mit dem Schenkel oder ziehe mir Sporen an, sondern ich lasse das Bein dann weg und treibe nicht, sondern touchiere so lange mit der Gerte, bis eine Reaktion kommt und lobt anschließend sein Pferd. Wenn man hier penibel vorgeht, dann lernen junge Pferde schnell die Schenkelhilfe. Man will ja nicht jeden Schritt heraustreiben, sondern dass das Pferd fleißig schreitet. Sporen sind jedenfalls nicht dazu da und die Schenkehilfen zu verstärken.
Barockes Reiten ist nicht nur Signalreiten, sondern strebt insgesamt nach Harmonie, ohne viel Kraft einzusetzen. Der erste Schritt beim barocken Reiten geht über den akzentuierten Schritt. Schritt sei die schwierigste Gangart, so Andrea Lipp, die keine Reitfehler verzeiht. Zum Barocken Reiten gehört auch viel Arbeit an der Hand und Arbeiten am langen Zügel, wozu Andrea Lipp auch Bücher geschrieben hat („Die Piaffe an der Hand“; „Arbeit am langen Zügel“). Mehr zu Ihren Büchern, aber auch eine sehr nützliche lange Literaturliste findet ihr auf ihrer Webseite barock-reiten.de.
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Eure Welshies, Eure Julia Kistner.
Die Time-Stamps:
(01:40) Alles begann als Islandpferde-Trainerin
(06:05) Schulung der Schenkelhilfen
(08:28) Harmonie ist gefragt, Kraftreiten hat keine Berechtigung
(11:00) Guten Kontakt zum Pferdemaul und klare Vorgabe des Tempos
(13:30) Barockes Reiten schont das Pferd
(17:20) Natürliches Gehen lernen, dann erst versammeln
(20:00) Vom Kraft- zum feinen Reiten braucht es einen Ausbildner
(23:25) Akzentuierendes Schritt reiten
(24:10) Schlaufzügel sind ein No Go
(25:30) Arbeit an der Hand.
(26:45) Langer Zügel ist eine tolle Beschäftigung mit dem Pferd
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